Hey, lieber Geocaching-Freund!
Heute wollen wir dich mit auf unseren verlängerten Wochenendtrip nach Marokko, Gibraltar und Malaga mitnehmen, der von Cacher Reisen organisiert wurde.
Unsere Reise startete in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, denn wir mussten erstmal von Hamburg mit dem Flixbus zum Flughafen nach Berlin fahren, wo wir dann auf den Großteil der weiteren 39 Cacher aus Deutschland und der Schweiz trafen. Von dort aus ging es über Brüssel nach Tanger, Marokko.
Hafen, bunte Gassen und ein einziger Cache
Vom Flughafen wurden wir mit kleinen Shuttle-Bussen zum Hotel gebracht, welches super zentral lag und wir hatten sogar das Glück ein Zimmer mit Blick aufs Meer zu genießen. Lange haben wir es jedoch nicht im Hotel ausgehalten, denn wir waren neugierig und zogen mit ein paar anderen Cacher, die wir in der Lobby aufschnappten, gleich los. Das erste Ziel war die Medina (Altstadt), denn hier wartete der einzige, aber cool versteckte Tradi, bei dem wir in einem typisch marokkanischen Laden mit viel Krimskrams fündig wurden. In ganz Tanger findet man neben diesem Cache lediglich 5 weitere Earthcaches, womit diese Millionenstadt an der Spitze Afrikas wohl eher nicht als Cacher-Paradies gilt. Den Länderpunkt und das Souvenir gab es trotzdem.
Die Hafenstadt mit ca. 940.000 Einwohnern liegt im nordwestlichen Zipfel Marokkos, also an der Straße von Gibraltar und hat uns wirklich stark überrascht. Die Stadt ist wirklich super spannend, denn sie besteht zum Einen aus der Altstadt, mit ihren vollen Gässchen und farbenfrohen Häusern und
Zum Anderen aus einem sehr modernen Teil, welcher an Frankfurt oder Berlin erinnert. Das man dann aber doch noch in Afrika und in einem muslimischen Land ist, merkt man spätestens, wenn der Imam (Vorbeter in der Moschee) zum Gebet ruft und dies 5 mal am Tag über riesige Lautsprecher in der ganzen Stadt und jedem Geschäft zu hören ist. Alkohol ist daher außerhalb der Hotels auch eher Mangelware. Was uns jedoch nicht gestört hat.
Die Landessprache ist Arabisch und die zweite Sprache ist Französisch. Da wir beide glücklicherweise Französisch in der Schule hatten und Rikkert sogar so aufgewachsen ist, fiel uns die Verständigung nicht schwer. Aber selbst mit English und Hand&Fuß wird man sich auch hier gut verständigen können.
Nachdem wir den Tradi gefunden hatten und uns mit einigen Souvenirs versorgt hatten, zogen wir weiter durch die dünnen Gässchen und ließen uns von den Farben und Gerüchen leiten. Da wir erst im Nachmittag angekommen waren, blieb uns leider nicht all zu viel Zeit für ein ausführliches Sightseeing-Programm, aber dafür für ein ausgiebiges und landestypisches Abendessen nach Sonnenuntergang. Die Suche danach stellte sich jedoch als nicht ganz so leicht dar, denn zum Einen wollte ein Teil unserer Gruppe mit Karte zahlen und die Einheimischen wollten uns zu den schönsten Orten oder „besten“ Lokalen bringen, die ihnen dann dafür als Gegenleistung eine kleine Provision zahlen. Auch wenn alle sehr freundlich zu uns waren, waren sie leider sehr penetrant und ließen uns selbst nach einer Bitte nicht in Ruhe. Wir haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und schlußendlich ein Restaurant direkt am Hafen gefunden. In Hamburg wäre das ein sehr teurer Spaß geworden, in Tanger bezahlten wir jedoch im Schnitt für ein Abendessen nur 3-4€.
Was sollte man probieren? Die marokkanische Küche ist weltweit für Couscous und Tajine bekannt und das solltest du auch unbedingt vor Ort probieren. Beim Couscous handelt es sich um einen „Weizengrieß“, der in einer würzigen Brühe aufgequollen wird und die Tajine ist ein Gemüse- bzw. Fleisch“eintopf“, der in einem Tongefäß, also der Tajine, geschmort wird.
Zum Tagesabschluss gab es dann noch ein kleines Event um 22 Uhr am Strand vor unserem Hotel, welches von einem unserer Teilnehmer veranstaltet wurde. Danach ging es für uns auch direkt ins Bett, denn das eigentliche Highlight der Reise wartete: Gibraltar!
Eine Schifffahrt, die ist lustig! Mit der Fähre von Marokko nach Tarifa
Der nächste Morgen startete schon früh, denn nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel, ging es mit der großen Fähre rund eine Stunde rüber zum südlichsten Punkt
Spaniens, nach Tarifa, wo auch eigentlich der südlichste Caches Europas auf uns warten sollte. Doch aufgrund einer starken Verspätung der Fähre, stand der Bus, der uns zum nächsten Hotel fahren
sollte, bei unserer Ankunft schon bereit, weswegen wir auf diesen Fund leider verzichten mussten. Dafür hatten wir allerdings eine sehr ereignisreiche Fährübfahrt, denn aufgrund der zwei
aufeinander-treffenden Meere in der Straße von Gibraltar gab es ganz schön heftigen Wellengang, der Nadine ganz schön zu schaffen machte. Als Wiedergutmachung schickte uns die Natur dann
noch einige Delfin-Gruppen, die uns mal hallo sagen wollten.
Das Hotel, welches das Team von Cacher Reisen für diese Nacht ausgesucht hat, lag in Linea de la Concepcion, dem letzten spanischen Ort vor Gibraltar. Denn auch wenn es territorial in Spanien liegt, gehört Gibraltar zu Groß Britannien und wir konnten somit innerhalb von 10 Minuten im Fußmarsch von unserer Unterkunft mit Meerblick nach „England“ laufen.
Affen, Pflanzen und das dritt-kleinste Land der Welt.
Schon direkt nach dem passieren der Grenze, welches lediglich aus einer kurzen Passkontrolle bestand, warteten die ersten britischen Telefonzellen, Straßenschilder, Postkästen und einer der wohl gefährlichsten Flughäfen dieser Welt. Der Flughafen Gibraltars liegt direkt hinter der Grenze und über sein Rollfeld verläuft eine normale Straße mit „Bürgersteig“ auf dem der Grenzverkehr stattfindet. Befindet sich ein Flugzeug im Landeanflug, werden die Schranken kurz runtergelassen und danach gehts weiter. Leider hatten wir nicht das Glück so einen Start bzw. eine Landung mal live zu sehen, aber das Gefühl mitten auf einer Startbahn zu stehen, war auch schon ziemlich cool.
Lange Zeit zum Verweilen hatten wir allerdings nicht, da wir aufgrund des Transfers am Morgen unsere Erkundungstour leider erst ab 13 Uhr starten konnten. So steuerten wir direkt in die Altstadt und zu einem der vielen Fish & Chips-Läden, wo wir uns auch direkt eine Portion schnappten und uns dann Richtung „Rock of Gibraltar“ aufmachten.
Dieser gilt als Wahrzeichen der Halbinsel und diesen darfst du dir auch nicht entgehen lassen. Leider kommt man nicht drum herum eine Art Eintritt für den Berg zu bezahlen. Denn sowohl die Seilbahnfahrt, als auch der Fußweg sind mit Kosten verbunden. Der Berg steht unter Naturschutz, weswegen jedem Besucher eine Gebühr von 7€ für den Erhalt des Berges berechnet wird. Das so genannte „Walkers Ticket“ kann man sich z.B. unten an der Seilbahnstation holen und damit dann auf den Straßen & Wanderwegen hoch zum Gipfel laufen. Und an alle Sparfüchse: Versucht am Besten erst gar nicht ohne Ticket hochzulaufen, denn immer wieder begegnet man dort Kontrolleuren, die dann sicher auch keinen Spaß verstehen.
Nicht zu empfehlen: Als letzte Option gibt es noch die geführten Touren, die einen in kleinen Gruppen in Mini Vans den Berg hochfahren, an den Highlights anhalten und die Affen ganz schön vorführen. Das empfinden wir aber als die unauthentischste Erfahrung und würden dir davon abraten.
Wir sind aufgrund der geringen Zeit mit der leicht überfüllten Seilbahn hochgefahren und haben dafür den stolzen Preis von 17€ pro Person + die oben genannten 7€ bezahlt. Das finden wir wirklich happig, aber das dort erlebte hat das wieder ausgeglichen.
Neben der atemberaubenden Aussicht auf Afrika und das Meer, warten da oben zahlreiche freilebende Affen, die nur darauf warten, dir was Leckeres aus deinem Rucksack zu stibitzen. Aber natürlich ist das Füttern der Tiere verboten und wird auch mit dicken Geldstrafen geahndet.
Oben angekommen wurden wir auch direkt von den süßen Berberaffen begrüßt und auf unserer Tour quer über den Berg immer wieder ihnen begleitet. Da der Berg das Highlight der Zwergstaates ist, ist da natürlich eine Menge los und gerade ganz oben, also da wo die Seilbahnstation und der Großteil der Affen ist, war es überlaufen und andauernd musste man die Wege für die Kleinbusse räumen. So waren wir ganz froh, dass wir uns an den Caches orientieren konnten und somit schnell die überlaufenen Straßen gegen naturbelassene Pfade tausschen konnten und die Natur auf eigene Faust entdecken konnten. Die Dosen waren zwar nicht aufregend, aber dafür die Pätze, an die sie uns geführt haben.
Ein wahres Highlight, welches wir aber auch ohne Cache gefunden haben, war die Windsor Suspension Bridge, eine freihängende Brücke mit 360 Grad Blick auf die Stadt und den Fels.
Wusstest du? Gibraltar ist das drittkleinste Land der Welt. Kleiner sind nur noch Monaco und der Vatikan.
Und nachdem die Sonne begann unterzugehen, stiegen auch wir über die unzähligen Serpentinen-Straßen ab und machten uns auf die Suche nach einer leckeren Paella. Da unser Hotel ja wieder in Spanien lag, wurden wir auch nach kurzer Zeit fündig und verbrachten unseren letzten (und einzigen) Abend dort in einem süßen Lokal, das zwar keine Paella im Angebot hatte, dafür aber super leckere Tapas und eine super Atmosphäre. Wir waren nämlich die einzigen Touristen in dem Lokal, dass an einem Samstagabend aus allen Nähten platzte.
Als wir am Morgen erwachten, stellten wir traurig fest, das bereits der Abreisetag anstand. Auch wenn die Reise nur ein Wochenende lang ging, so fühlten sich bereits die ersten zwei Tage wie eine Woche Urlaub an. Denn wir hatten in der kurzen Zeit so viele Dinge erlebt, neue Orte entdeckt und Menschen kennengelernt. Und so wünschten wir uns, dass die Reise noch ein wenig weiter ginge. Doch wir rappelten uns schnell wieder auf, denn Trübsal blasen geht auch noch zuhause, jetzt wollten wir noch den letzten Tag erleben! Da die Rückflüge nach Deutschland alle von Malaga aus gingen, fuhren wir alle gemeinsam früh morgens nach dem Frühstück und nach einem letzten Gruppenbild mit dem Bus etwa 2 Stunden zum Flughafen, wo sich bereits die ersten verabschiedeten. Ein Großteil der Gruppe, inklusive uns, konnte die Zeit noch nutzen, um sich die Stadt noch genauer anzuschauen und den ein oder anderen Cache mitzunehmen. Leider konnten wir uns durch die paar Stunden nur einen kleinen Überblick über die Hafenstadt machen und lediglich Eindrücke teilen und keine Tipps geben.
Geocaching in der Geburtsstadt von Pablo Picasso
Uns fiel bei unserer Dosenjagd direkt auf, dass die halbe Millionenstadt zwar nicht gerade wenig Caches besitzt, jedoch sind die meisten davon lediglich kleine Micro Verstecke, die wie USB Sticks aussehen und auch fast ausschließlich an Postkästen versteckt sind. So wurden wir auf ihrer Suche angenehm durch die Stadt geführt und haben spannende Entdeckungen gemacht, während wir an der Strandpromenade an riesigen Luxusyachten vorbei liefen oder als wir uns durch die Altstadt schlängelten und dabei historische Gebäude entdeckten. Ein Cache brachte uns zB. an das alte Wohnhaus Pablo Picassos, der in Malaga geboren und aufgewachsen ist. Die kurze Zeit, die uns zur Verfügung stand, diese Stadt zu entdecken, hat uns gereicht uns einen positiven Eindruck zu verschaffen. Man spürt die Lebensfreude der Einheimischen und die Architektur, sowie die Natur in der Gegend ist beeindruckend. Malaga liegt zwischen dem Mittelmeer an der Costa del Sol und den Gerbigen Sierra de Mijas und Montes de Málaga. Somit ist nicht nur die Stadt eine Reise wert, sondern die Umgebung bietet gerade Aktivurlaubern super viele Möglichkeiten. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen und uns die umliegenden Gebirge anschauen. und wir hätten in fast jedem Restaurant am liebsten einen Halt gemacht, um etwas zu probieren. Doch leider wartete der Rückflug auf uns, den wir ohne so starke Turbulenzen wie beim Hinflug gut überstanden haben.
Unser Video zur Reise findest du hier: https://www.instagram.com/p/B5in9H7n6D3/
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem kleinen Bericht einen Einblick in den Ablauf einer Reise von „Cacherreisen“ geben und wir dir vielleicht mal wieder ein neues Reiseziel vorstellen konnten. Uns würde interessieren, ob du auch schon in einer dieser Gegenden zum Cachen warst und/oder ob du mit Cacherreisen schon unterwegs warst?
Ab nach draußen, denn dein Abenteuer wartet!
Rikkert & Nadine