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Deutschland Tour #1 Hamburg - Schwarzwald

Wochenlang warteten wir darauf und endlich ist es so weit: Zwei Wochen non stop auf Tour, quer durch Deutschland, nur wir Zwei und unser Micro Camper freeda. Nach einer Übernachtung in Hessen, bleiben wir einige Tage im Schwarzwald, erholen uns anschließend am Bodensee, wandern in Garmisch-Partenkirchen und schauen uns München und die größte Therme der Welt in Erding an und fahren dann wieder hoch über Leipzig und verweilen die letzten Tage noch im Harz. So ist zumindest unser Plan. Was daraus wird und wie wir unsere erste große Reise in Freeda gemeistert haben, erfährst du in den kommenden Wochen hier auf dem Blog . Unsere Erlebnisse und besten Geocaching- Funde gibt es auf YouTube.

Nun freuen wir uns, dass du uns begleiten willst und wünschen dir viel Spaß beim Lesen!

 

Tag 1 : Abfahrt

 

Als unser Wecker morgens klingelt, sind wir schneller als gewohnt auf den Beinen. Es ist Freitag! Das heißt, dass heute endlich unser lang ersehnter Urlaub beginnt und wir schon heute Abend nicht mehr in Hamburg sein werden. Kaum ist Rikkert an der Arbeit, beginne ich die letzten Vorbereitungen für den Trip zu treffen, packe die restlichen Klamotten ein und schon ist es wieder 16 Uhr. FEIERABEND! Ich hole Rikkert ab und als er die Autotür öffnet, verrät mir sein lautes Gejubel, dass er sich genau so sehr wie ich auf die nächsten zwei Wochen Ruhe und Unabhängigkeit freut.

Wir düsen los. Unser erster Halt wird in Bad Hersfeld sein, ein kleines Städtchen so ziemlich genau in der Mitte von Deutschland. Hier bin ich aufgewachsen und mein Vater lebt noch hier. Um keine 800 km an einem Tag zurück legen zu müssen, haben wir entschieden die erste Nacht bei ihm zu verbringen. So haben wir die erste Hälfte schon einmal geschafft, bevor am nächsten Morgen die restlichen 400 km folgen.

Die Fahrt zieht sich, da die A7 von Hamburg bis Kassel eine Baustelle nach der Anderen beinhaltet. Somit haben wir stark mit dem Verkehr zu kämpfen. Deshalb entscheiden wir in der Nähe von Gießen abzufahren, um eine Pause einzulegen. Wenn du uns schon etwas kennst, weißt du, dass unsere „Pausen“ meist daraus bestehen, Geocachen zu gehen. So machen wir es auch dieses Mal und finden in der App eine kleine Runde um einen See direkt neben der Autobahn.

Der Weg zum See führt durch einen kleinen lichten Wald und an jeder Ecke entdecken wir Müll. Unser CITO Beutel ist zu klein, um hier wirklich alles aufräumen zu können, so kämpfen wir uns weiter durch die Spinnweben und Äste zum ersten Cache.

Nach gerade einmal zwei Funden, entscheiden wir zurück zum Auto zu gehen. Leider ist der Rest des Sees von Anglern besetzt, die alle ihre Zelte genau da aufgeschlagen haben, wo sich die Caches befinden.

Gegen 21.30 Uhr kommen wir in Bad Hersfeld bei meinem Vater an, freuen uns über das Wiedersehen und schnacken noch einige Zeit bevor wir ins Bett gehen. Die Vorfreude ist groß, denn es geht ja morgen früh direkt schon weiter zum ersten richtigen Halt unserer Tour: dem Schwarzwald.

 

 

 

Tag 2 : Auf in den Schwarzwald

 

Brrrrrr Brrrrr Brrrrr! 7 Uhr und der Wecker klingelt. Normalerweise würden wir uns quengelnd aus dem Bett hieven, da die Nacht doch sehr kurz war, aber heute nicht! Mit dem gleichen Enthusiasmus wie gestern, springen wir aus dem Bett und bereiten gut gelaunt das Frühstück vor.

Für uns ist dieser Trip so besonders, da wir zwar versuchen jedes Wochenende voll zu nutzen und unseren Kopf bei Camping Ausflügen und anderen Aktivitäten freizubekommen, wir aber auch immer nur diese kurze Zeit dafür zur Verfügung haben.

Dieser Ausflug wird anders. Wir testen zwei Wochen lang wie wir unterwegs auf minimalstem Raum zu Recht kommen, wir machen uns keine Termine (außer zwei Buchungen von Unterkünften) und leben in den Tag hinein. Es ist somit für uns auch der ultimative Check, ob wir in Zukunft vielleicht auch so ähnlich leben können.

Alle Akkus voll? Proviantt dabei? Na dann los! Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg. Allerdings dauert es circa 3 Minuten bis wir zum ersten Mal halten, denn an der Bushaltestelle hier im Ort versteckt sich noch ein Geocache, der von uns gefunden werden will. Schon lustig, wenn man bedenkt, dass ich hier Jahre lang zur Schule gefahren bin und mindestens schon genau so lange hier ein kleines Döschen versteckt ist, wovon ich nie was wusste.

Wieder auf der Autobahn bemerken wir, wie facettenreich Deutschland ist. Wir starteten im Norden, wo es zwar viel Wasser gibt, aber alles total flach ist. Ein paar Stunden später befinden wir uns in Hessen und schon beginnt es hügelreicher zu werden. Was wird uns wohl in ein paar weiteren Stunden erwarten?

Oho, ich muss pipi. Auf der Höhe von Frankfurt am Main fahren wir auf einen Rasthof ab, der größer zu sein scheint als wir zunächst dachten. Als ich von dem 70 ct. Sanifair Toilettengang zurück komme, grinst mich Rikkert bereits bis über beide Ohren an. Direkt neben dem Haupteingang befindet sich ein Aussichtsturm, den man hochkraxeln kann, um dann eine schönen Blick auf die Frankfurter Skyline zu erhaschen. Für andere Reisende ist das bestimmt höchst beeindruckend, für uns nicht so sehr, da wir vor unserer Zeit in Hamburg viel in Frankfurt waren und es quasi unser zweites Zuhause war.

 

„Ganz da oben liegt ein Cache!“ höre ich Rikkert breit grinsend zu mir sagen. Viel Überredungskunst braucht er nicht und schon befinden wir uns ganz oben. Wirklich eine tolle Aussicht hier, finden auch die vier anderen Reisenden, die hier oben ein kleines Päuschen einlegen. Ursprünglich wollten wir "kurz" den Cache suchen, uns eintragen und dann weiter Richtung Schwarzwald fahren. Allerdings weiß jeder, der das Spiel Geocaching kennt, dass man sich vor Muggeln (So werden Menschen genannt, die kein Geocaching spielen) in Acht nehmen muss und möglichst unauffällig und ungesehen suchen soll. Während also die vier Herrschaften sich ordentlich Zeit dabei lassen die Aussicht zu genießen, versuchen wir heimlich nach dem Cache zu suchen.

Cache mit Blick auf die Frankfurter Skyline
Cache mit Blick auf die Frankfurter Skyline

Nach einiger Zeit können wir ihn endlich ungesehen finden und loggen, gehen zurück zu freeda und fahren weiter.

 

Da die Straßen glücklicherweise leer sind, dauert es nicht allzu lange und wir kommen in Triberg an, der Ort mit den bekannten Wasserfällen im Schwarzwald. Die Natur, die uns hier begegnet, begeistert uns und wir können uns an den Felswänden und dicht bewachsenen Bergen nicht satt sehen.

Geplant ist für den ganzen Schwarzwald Aufenthalt, dass wir frei stehen, also Wildcampen.

Überrascht von den sommerlichen Wetterverhältnissen, sind wir sehr optimistisch unsere Pläne einhalten zu können. Triberg selbst kommt für Freies Stehen allerdings nicht in Frage, da es hier selbst außerhalb der Saison sehr touristisch ist und somit kaum ein Ort zu finden ist, an dem man ungestört übernachten kann. Also suchen wir weiter. So langsam werden wir ungeduldig, denn die Stellplatzsuche zieht sich. So sind wir zwar am ersten Ziel angelangt, können es aber doch nicht genießen.

Wir entscheiden uns für die „Park4Night“ App und finden mit ihrer Hilfe einen möglichen Stellplatz, den wir direkt anvisieren. Es führt uns nach Seebrugg am schönen Schluchsee. Ein See, der von Bergen und Wäldern umgeben ist und mit seinem satten Blau eher an das Mittelmeer als an einen See erinnert. Unser Platz ist eigentlich ein großer Parkplatz auf Schotterwegen, der heute aber relativ leer ist. Wir stellen uns ganz an den Rand. Ein kleiner Baum spendet uns den Schatten, den wir brauchen, um Schutz von der heißen Spätsommersonne zu bekommen.

Nach dem Essen entscheiden wir mit dem Bus in das Zentrum des kleinen Orts Seebrugg zu fahren. Freeda lassen wir hier zurück, die mittlerweile sogar weitere Camping Nachbarn bekommen hat. Wir gucken nicht schlecht, als wir sehen, dass das Paar neben uns einen Leichenwagen zum Camper umfunktioniert hat.

An der Bushaltestelle angekommen, bemerken wir, dass hier kein richtiger Busfahrplan hängt und Google erzählt uns ständig etwas anderes. So fragen wir eine ältere Dame, die auch auf den Bus zu warten scheint, ob sie wisse, wann der Bus komme. „Ja, der Busch müscht in 20 Minute komme!“ antwortet die Dame sehr nett und überrascht von dem stark schwäbischen Akzent, müssen wir uns das Lachen verkneifen. Dieser positive und oft so lustige Nebeneffekt des Reisens, dass man die verschiedenen Dialekte Deutschlands kennenlernt, erfreut uns jedes Mal und so lernen wir selbst in unserer Muttersprache oft noch viele neue Wörter dazu.

Der Bus kommt und wir steigen ein. Der Weg zum Zentrum, in dem sich einige Restaurants, eine Kirche und das Wohngebiet Seebruggs befinden, geht sehr schnell. So können wir auch schnell unsere ersten Caches im Schwarzwald finden bis es plötzlich anfängt zu dämmern.

Es ist mittlerweile schon früher Abend und wir müssen unsere Tour unterbrechen, denn unsere Mägen jaulen. Natürlich wollen wir jetzt, wo wir schon mal hier sind, auch echtes Schwarzwald Essen haben! Kurz bei Google informiert, sehen wir, dass es hier im Ort 3 Möglichkeiten gibt, um genau das auch zu bekommen. Also steuern wir das erste Restaurant an. Kaum dort angekommen, laufen wir bereits

weiter zu Lokal Nummer 2, denn an der Tür konnten wir direkt erkennen: „geschlossene Gesellschaft- Hochzeit“. Auch Nummer zwei enttäuscht uns, nachdem wir ein mal quer durchs Dorf marschiert sind. Denn in 20 Minuten ist dort Feierabend. Ein paar Hundert Meter weiter treffen wir bei der letzten Möglichkeit ein, heute gute Schwarzwälder Hausmannskost zu bekommen. Wir setzen uns auf die gut besuchte Terrasse. Schnell kommt eine Bedienung, die uns die Karten reicht und hinzufügt, dass wir, aufgrund der vielen anderen Kunden vor uns, mindestens eine Stunde auf unser Essen warten müssten. Ein Blick runter zu meinem Magen und dann rüber zu Rikkert reicht und wir entscheiden weiter zu gehen. Sieht wohl so aus, als würden wir heute nicht das bekommen, was wir wollen.

Um die Ecke stoßen wir auf ein unscheinbares Burger Diner. Ich liebe Burger und da der Hunger uns quält, setzen wir uns einfach hier auf die Terrasse. Der Blick in die Karte lässt uns das Wasser im Mund zusammen laufen, denn mit so vielen außergewöhnlichen Burger Variationen hatten wir gar nicht gerechnet. Als dann auch die äußerst freundliche Bedienung schnell kommt, um unsere Bestellungen aufzunehmen, können wir uns endlich zurück lehnen und entspannen.

So sehr wie wir eben noch vom Wetter geschwärmt haben, bereuen wir es so langsam so naiv gedacht zu haben. Auch wenn tagsüber die Sonne scheint und man schnell sommerliche Temperaturen erreicht, sieht es Abends ganz anders aus, wenn die warme Sonne erstmal verschwunden ist. Aus diesem Grund laufen wir zurück Richtung Bushaltestelle und hoffen stark, dass wir die 3 km zu freeda jetzt nicht laufen müssen.

Wir warten und warten, aber die einzigen Scheinwerfer, die am dunklen Horizont auftauchen, sind die von kleinen PKWs. Wir sind gerade dabei ein Taxi zu rufen, als der helle Lichtkegel der Busscheinwerfer uns trifft und wir überglücklich eine Minute später in den warmen Bus einsteigen können. Bei freeda angekommen, legen wir uns sofort unter die warmen Decken und machen es uns bequem.

 

 

47°48'07.9"N 8°11'33.1"E
47°48'07.9"N 8°11'33.1"E

Tag 3: Geocaching bis der Arzt kommt!

 

Am nächsten Morgen werden wir früh von den warmen Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Fenster in unsere Gesichter strahlen. Wir bemerken, dass wir über Nacht noch weitere Nachbarn bekommen haben und zählen mittlerweile 4 Camper auf dem Parkplatz. Der Ausblick auf den Schluchsee mit seinen Bergen und Schluchten im Hintergrund ist so unglaublich, dass wir nicht länger liegen bleiben können, sondern sofort hochspringen.

Ein Cache am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen! Also machen wir uns noch vor dem Frühstück los, um ein paar Caches in unserer Nähe zu holen. Dabei gelangen wir über einen Damm in ein Waldstück. Da ich mit einem kleinen Spaziergang gerechnet habe, trage ich, statt meiner Wanderschuhe lediglich ein paar alte Sneaker und schaffe es damit mehrmals auszurutschen und auf meinem Hintern zu landen. Dennoch können wir alle Caches gut finden und schaffen es unverletzt wieder auf dem Stellplatz anzukommen.

 

Nach dem Frühstück machen wir uns schon wieder los in Richtung Lenzkirch. Hier haben wir einen sogenannten „Power Trail“ fürs Geocachen gefunden. Diese Runde besteht aus rund 20 Caches, die man

hervorragend in einer Wanderrunde abgrasen kann.

 

Diese tolle Tour ist nicht nur für Cacher etwas besonderes. Sie ist etwa 6 km lang, die zwar immer richtige Wege beinhaltet, aber trotzdem wird es oft uneben und sorgt für ein tolles Wandergefühl.

Nach etwa einem Drittel der Strecke hängen wir an einem Versteck fest. Der Cache befindet sich am Wegesrand auf der Hinterseite eines alten Baumstammes. Um diesen zu bekommen, müssen wir uns gut festhalten, denn es geht steil bergab. Während Rikkert mich von oben festhält und ich versuche den Cache aus seinem Versteck zu lösen, hören wir, wie ein Fahrradfahrer direkt vor uns in die Vollbremsung geht. „Ah, da ist er ja!“ hören wir den Biker überglücklich zu uns sagen. Es stellt sich heraus, dass der Schweizer auch ein Geocacher ist und das schon seit rund 10 Jahren.

Nach einer größeren Plauderei wollen wir unsere Tour endlich fortsetzen, denn wir haben noch mehr als die Hälfte vor uns und die Mittagssonne knallt bereits. Wir verabschieden uns also und schaffen es, alle Caches dieser Route zu finden. Am Ende und bei Freeda angelangt, überlegen wir wo es uns heute hintreibt.

 

Wir entscheiden uns für den Feldberg, um dort eine herrliche Aussicht genießen zu können, wenn wir den Abend entspannt ausklingen lassen. Oben angekommen, bemerken wir, dass sich wohl alle Touristen des Ortes wohl hier oben versammelt haben. Es ist die Hölle los und der einzige mögliche Stellplatz wäre auf einem bezahlten Parkplatz, der sich inmitten dieser Menschenmassen befindet.

Um nicht wieder den ganzen Abend damit zu verbringen einen Stellplatz zu suchen, greifen wir erneut zur „Park4Night“ App. So können wir schnell einen Platz, nicht weit von unserem Standpunkt aus finden. Der Stellplatz befindet sich im Tal zwischen vielen Bergen, direkt neben einem Fußballplatz.

Das Tolle an diesem Platz ist, dass neben dem Fußballplatz noch das Vereinsheim steht. Dieses ist mehrmals die Woche besetzt, so auch heute, und wir können im Inneren das fließende Wasser der

Waschräume benutzen. Und sollte die Mannschaft mal nicht vor Ort sein, gibt es draußen einen Wasserspender. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für 1€ ganze 8 Stunden lang Strom zu ziehen.

Da hier im Tal leider keine weiteren Caches zu finden sind, verbringen wir den Abend in gemütlicher Zweisamkeit bei unserer lieben Freeda bis es zu kalt wird, um draußen zu sitzen. Dieser Abend ist deutlich kühler als der Letzte und wir hoffen, dass es morgen früh wieder anders aussehen wird. Mit Hilfe der kleinen Campinglampen können wir noch im Auto liegend einige Seiten unserer Bücher lesen, bevor es uns in Land der Träume verschlägt.

 

 

47°48'22.4"N 8°01'46.4"E
47°48'22.4"N 8°01'46.4"E

Tag 4: Unser letzter Tag

 

Leider hatten wir keine ruhige Nacht und sind mehrmals wach geworden. Um Problemen mit hoher Luftfeuchtigkeit vorzubeugen, haben wir bei jeder Übernachtung im Auto die Fenster einen Spalt geöffnet. Diese Nacht war es allerdings so kalt, dass wir es nicht anders aushielten, als die ganze Kiste zuzuschließen. Später erfahren wir, dass es 1,4 Grad waren.

Wir sind also wieder früh auf den Beinen und bauen im Morgentau unseren Frühstückstisch vor. Rikkert holt noch schnell beim Tante Emma Laden um die Ecke ein paar Brötchen und lokale Leckerein. Gerade wollen wir loslegen, kommt einer unserer Camping Nachbarn grinsend zu uns rüber. „Na, war frisch heute Nacht, was?“ fragt der nette Herr und lädt uns zu einer heißen Tasse Kaffee rüber zu sich, seiner Frau und ihrem Camper ein. Selbstverständlich packen wir unsere Camping Stühle und die frisch gekauften Brötchen unter den Arm und gesellen uns zu ihnen rüber. Nach dieser Nacht ist heißer Kaffee für uns ein Seegen.

Unsere Runde wird noch größer als sich noch ein weiteres älteres Camper- Paar dazusetzt. Da die alle Herrschaften aus der Region kommen, können sie uns noch einige Tipps für den Schwarzwald, aber auch für unseren nächsten Halt in Garmisch Patenkirchen geben. Wir wiederrum erzählen so euphorisch übers Geocaching, dass wir die Gruppe damit anstecken und sie es mit ihren Enkeln gemeinsam mal ausprobieren wollen.

Diese Art von Begegnungen bleibt uns besonders im Kopf. Wir waren zwar schon immer offene Menschen, seit wir jedoch mit der kleinen Freeda reisen, bemerken wir immer wieder, dass Andere davon genau so begeistert sind wie wir. Unsere Botschaft, dass man alles machen kann, wenn man es nur will, kommt sofort bei den Menschen an. Campen und Fernlust verbinden und wir sind unglaublich dankbar, dass wir diese Erfahrungen machen dürfen.

 

Nach dem ausgiebigen Frühstück hören wir auf den Rat der netten Leute und fahren erstmal hoch auf den Berg, der uns gegenüber liegt. Dieser ist weniger bewachsen und so kann man eine herrliche Aussicht über das Tal, in dem wir geschlafen haben, genießen. Oben ärgern wir uns etwas, nicht schon gestern hier hoch gekommen zu sein, denn hier befindet sich ein exzellenter Stellplatz mit traumhaftem Ausblick und genügend Platz, um sich etwas auszubreiten.

 

47° 49.061"N 008°02.200"E
47° 49.061"N 008°02.200"E

Nach kurzer Entspannung an diesem Ort, geht es für uns weiter nach Todtnau. Denn hier befinden sich die (im Vergleich zu Triberg) unbekannteren Wasserfälle der Region. Da wir Touristenmassen meiden wollen, wählen wir bewusst die kleinere Variante und sind am Ende mit dieser Entscheidung auch total glücklich. Nicht nur, dass man in Todtnau keinen Eintritt zahlen muss, wir können fast komplett alleine die Aussicht genießen und haben sogar ein Plätzchen direkt an den Wasserfällen gefunden, an dem wir einige Zeit für uns alleine pausieren konnten. Rikkert ist sogar wieder zum Kinde geworden und hat einen Damm aus Steinen gebaut, während ich das unglaublich klare Wasser an meine Füßen und die Sonne im Gesicht genieße.

Nach dem anstrengenden Aufstieg zurück zu freeda, fahren wir los in Richtung „Schwarzwälder Kirschtorte“, wenn wir schon mal hier sind. Ein Café ist schnell gefunden und es liegt sogar auf dem Weg zu unserem nächsten Programmpunkt, einem kostenlosen Barfußpfad. Die Torte ist ein Traum! Da sie so lecker ist, ist sie auch rasch verputzt und wir verlassen das Café leicht besoffen.

Zehn Minuten später sind wir da und werden von ca. 10 Kindern, die laut herum schreien, überrascht: ein Kindergeburtstag. Die Kinder schenken uns jedoch kaum Beachtung und so können wir ungestört den Pfad bezwingen. Dieser selbst enttäuscht uns, denn alles ist recht lieblos gemacht, es liegen zwischen den Stationen zu viele Steine auf dem Boden herum, sodass es weh tut und nach etwa 600 M ist auch alles schon wieder vorbei.

An Ende angelangt, säubern wir unsere Füße mit Hilfe der bereitgestellten Gießkannen und überlegen, wie es nun weiter geht. Da wir morgen weiterziehen und einige Tage am Bodensee verbringen, entscheiden wir heute schon mal die Hälfte der Strecke hinter uns zu bringen und nach Donaueschingen zu fahren, wo wir spontan einen Campingplatz buchen, um später nicht im dunkeln einen freien Stellplatz suchen zu müssen.

Nach einem freundlichem Empfang checken wir kurz ein und fahren im gleichen Moment wieder raus in Richtung Zentrum. Denn wir haben seit Stunden nichts mehr gegessen. Und wir sind wählerisch. Einfache Spaghetti oder auch alles andere Selbstgekochte kommt jetzt nicht in Frage!

Aber auch der Weg in die Stadt zieht sich wegen des Verkerhs, sodass allmählich Rikkert zickig wird und ich immer stärkere Bauchschmerzen. Vom Hunger geplagt, fahren wir also zum ersten Restaurant, dass wir auf dem Navi entdecken konnten. Die Speisekarten haben wir zwar schnell in der Hand, aber leider sind die beiden Bedienungen so überfordert mit der halbgefüllten Terasse, dass wir nach circa 90 Minuten Wartezeit endlich etwas essen konnten. Dennoch musste Rikkert auf die Soße zu seinem Schnitzel verzichten, da man uns immer wieder vergisst.

 

Da auch meine Spätzle nicht die Besten waren, verlassen wir nicht hundertprozentig glücklich das Lokal. Als wir bemerken, dass es nun auch schon fast dunkel ist und wir somit die Zeit nicht mehr gemütlich am Campingplatz genießen können, kommt in uns Stress auf. Also düsen wir zurück, springen unter die Duschen und können uns dann in völliger Dunkelheit endlich entspannt zurück lehnen. Ob sich diese bezahlte Übernachtung hier für uns gelohnt hat, können wir uns nicht beantworten. Dennoch verbringen wir gemeinsam einen schönen und entspannten Abend und fiebern schon unserem nächsten Stop entgegen: Dem Bodensee.

 

Wir lesen uns dort!

 

 

 

Nadine & Rikkert