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Mikroabenteuer: Abendessen im Wald (Ofen selbst bauen)

 

Kennst du das auch? Der Wecker klingelt. Du stehst auf, machst dich fertig und gehst zur Arbeit. Abends kommst du wieder nach Hause, isst etwas und guckst noch etwas auf Netflix bevor du wieder ins Bett gehst. Morgen geht das Ganze dann wieder von vorne los. Um diesem Trott zu entkommen und unserem Alltag Würze zu verleihen, versuchen wir mit Hilfe von kleinen Mikro-Abenteuern auch nach Feierabend noch etwas Besonderes zu erleben. Unser Thema heute: Abendessen mal anders. Komm mit uns und begleite uns bei unserem ersten Versuch eines Ofens im Wald. 

 

 

Schritt 1: Die Vorbereitung

 

Wir beginnen damit, uns zu überlegen, was wir überhaupt zu bereiten sollen. Heute haben wir Lust auf Flammkuchen, denn dieser lässt sich schnell und mit wenig Zutaten zubereiten.Um ein optimales und knuspriges Ergebnis zu erhalten, entscheiden wir noch zusätzlich einen Pizzastein mitzunehmen, den wir sowieso zu Hause haben. Alles Weitere finden wir in der Natur. 

 

 

Schritt 2: Lagerplatz finden

 

Als nächstes müssen wir einen Ort finden, an dem wir problemlos ein Feuer machen und zusätzlich alle benötigten Materialien finden können. Das ist gar nicht so einfach. Wir durchsuchen das Internet nach allen Wäldern in unserer Umgebung. Leider erhalten wir wenig Informationen über die Wälder und wählen so blind einen der Wälder aus. Das Einzige, was hierbei unbedingt zu beachten ist, ist dass Naturschutzgebiete tabu sind und wir ungestört bleiben. Vor Ort ist die nächste Schwierigkeit, dass viele Wanderwege durch den Wald führen und wir somit lange brauchen, um einen Fleck zu entdecken, an dem wir unser kleines Lager aufbauen können. 

 

 

Schritt 3: Die Materialsuche 

 

Bevor es losgeht, braucht man natürlich Steine, Zweige und Zündmaterial, um den Ofen überhaupt bauen zu können. So stellen wir unsere Rucksäcke ab und sammeln kleine und große Stöcke. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass nur trockene Zweige verwendet werden dürfen, da diese besser brennen und vor allem nicht so viel Rauch produzieren. Denn wir wollen ja nicht entdeckt werden. Trockene Äste erkennst du gut daran, dass sie laut knacken, wenn du sie durch brichst. 

Als Zündmaterial benutzen wir Birkenrinde. Birken gibt es an jeder Ecke. Tote Bäume schlitzen wir mit dem Messer ein und schälen uns so viel Material ab, wie wir benötigen. 

Als nächstes brauchen wir Steine, um einen feuerfesten Untergrund zu schaffen. Das Waldstück, das wir uns hierfür ausgesucht haben, stellt sich allerdings als unglückliche Wahl heraus, denn weit und breit sind keine Steine zu entdecken, weder Große noch Kleine. Wir stellen fest, dass wir das nächste Mal nach einem Wald in Wassernähe Ausschau halten, um unsere Chance auf genügend Steine zu erhöhen. 

Nachdem wir daraufhin erfolglos (gefühlt) den ganzen Wald durchsucht haben, laufen wir zurück zum Parkplatz, auf dem freeda steht und wollen uns dort drei große Steine klauen, die dort als Dekoration dienen. Das war nicht unsere beste Idee, da diese so groß und schwer sind, dass ich sie nicht tragen kann. Dank Rikkerts starken Armen können wir aber kurze Zeit später mit dem Aufbau des Ofens beginnen. 

 

 

Schritt 4: Der Aufbau 

 

Zuerst buddeln wir ein Loch, in dem wir die großen Steine gut als Unterlage platzieren können. Auf die flache Seite der Steine legen wir etwas Birkenrinde und schachteln darauf einige mitteldicke Stöcke. Als Topping nehmen wir einige dünne und kleine Äste, sowie etwas Birkenrinde, die später die Flammen aufnehmen sollen und diese dann nach unten tragen. Dabei ist es ehr wichtig, das Holz so zu stapeln, dass genug Luft an die spätere Flamme kommt, damit diese nicht erstickt.  

Auf die hochstehenden Seiten der Steine legen wir nach Entzünden des Feuers unseren Pizzastein, sodass sich eine Höhle für die Flamme bildet. Geplant war eigentlich, dass wir uns nun mit weiteren Steinen ein Dach bauen. Aufgrund des Steinemangels vor Ort lassen wir diesen Schritt heute aber aus und hoffen dennoch auf ein gutes Ergebnis. 

 

Schritt 5: Es werde Licht

 

Jetzt ist es soweit und wir können endlich das Feuer entzünden. Da wir uns noch in unseren “Bushcrafting-Kinderschuhen” befinden, besitzen wir noch keinen Feuerstein. Bis wir diesen nicht haben schummeln wir etwas und nehmen ein Feuerzeug. Wir bringen die Birkenrinde zum brennen und legen diese so auf den Holzstapel, dass die kleinen Äste die Flamme aufnehmen können. Von nun an passiert alles fast ganz automatisch. Nur das Feuerholz nachlegen müssen wir noch selbst. Nachdem wir jedoch einige dicke Äste dazu gelegt haben, brennt es langsamer ab und so müssen wir immer seltener Holz nachlegen.

 

Schritt 6: Leckerchen

 

Auch wenn der Aufbau des “Selfmade Ofens á la Bushcrafting” tierisch Spaß gemacht hat, frisst der ganze Prozess viel Zeit. Gut, dass wir kleine Snacks mitgenommen haben, um den Hunger auszuhalten, der immer stärker wird. Glücklicherweise ist ein Flammkuchen schnell zubereitet und wir können ihn kurze Zeit später auf den Pizzastein legen. Wie eben erwähnt, haben wir kein Dach gebaut, dass einen geschlossenen Raum bietet, in dem sich die Hitze stauen kann. So haben wir nach ca. 10 Minuten einen goldbraunen und knusprigen Teig, bemerken aber, dass der Belag nur mäßig gegart wurde. In unserem Fall ist das nicht so schlimm, da man Speck, Zwiebeln und Schmand auch “roh” essen darf. Wir raten dir allerdings, solltest du ein ähnliches Abenteuer planen, dies je nach Gericht zu beachten, damit die ganze Arbeit am Ende nicht umsonst war. Nichts desto trotz lassen wir uns unseren Flammkuchen schmecken und planen währenddessen schon unser nächstes Micro- Abenteuer. 

 

Hast du schon mal ohne Strom oder Gas draußen gekocht? Dann erzähle uns doch gerne von deinen Erfahrungen, denn auch für uns ist das neu. 

 

Bis zum nächsten Abenteuer, 

 

 

Nadine & Rikkert