Hey, lieber Reisefreund!
Heute wollen wir dir eine unserer liebsten Reiseregionen Deutschlands vorstellen - die deutschen Alpen rund um Garmisch-Partenkirchen. Schon mal vorweg, wenn du nicht gerade aus Süddeutschland kommst, lohnt sich die Anreise für ein Wochenende an die Deutsch/Österreichische Grenze nicht. Falls du allerdings eine Rundreise mit Stop in Garmisch planst, so wie wir es gemacht haben, kann dir dieser Blogbeitrag vielleicht ein kleiner Leitfaden sein.
Wie du es bereits aus unseren vorherigen Wochenend-Artikel kennst, ist freitags unserer Anreisetag und diesen versuchen wir immer entspannt anzugehen. Nach der Fahrt steht oft nur noch die Stellplatzsuche, eine erste Entdeckungstour in der neuen Gegend und ein leckeres Abendessen an. Wie wir oben schon erwähnt haben, lohnt sich ein Besuch für ein Wochenende nicht und so haben wir die Zugspitzregion auf unserer großen Deutschlandreise besucht.
Da wir vom Bodensee kamen, schickte uns unser Navi über Österreich nach Bayern. Was uns im ersten Moment etwas komisch vor kam, als wir dadurch allerdings die weltweit längste Fußgänger-Hängebrücke im Tibetstyle fanden, war alles wieder vergessen. Dazu aber am Ende nochmal mehr. Jetzt checken wir erstmal auf dem Campingplatz ein.
Der Campingplatz Resort Zugspitze
Der Platz liegt in einem kleinen Nachbarort von Garmisch-Patenkirchen, der sich „Grainau“ nennt und zwischen der Stadt und dem Eibsee bei der Zugspitze liegt. Somit ist er optimal für tolle Ausflüge in der Natur, aber gleichzeitig gut gelegen, um abends für ein leckeres Abendessen oder das Erkunden der Stadt zu Fuß wieder zum Stellplatz zu gelangen.
Der gehobenere Campingplatz bietet Saunen, Ferienhäuser, große und kleine Stellplätze, die teilweise auf einer Empore liegen mit Blick auf die Zugspitze. Einige der Parzellen besitzen sogar eigene Toilettenhäuschen, doch die kosten natürlich extra. Generell kann man hier von etwas höheren Preisen sprechen, doch wenn du wie wir nur die Parzelle anmietest und auf weiteren Schnickschnack verzichtest, dann sind die Kosten kaum höher als auf einfacheren Stellplätzen ohne direkten Blick auf ein traumhaftes Panorama.
Wir haben beispielsweise für eine Parzelle (in die freeda drei mal gepasst hätte) mit perfekten Blick auf das Zugspizmassiv, inklusive Strom und Duschen 25€ pro Nacht bezahlt.
Als wir am ersten Abend unsere Erkundungstour starteten, kamen wir zunächst nicht weit. Unsere Mägen knurrten und als wir dann noch das Restaurant in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes entdeckten, konnten wir nicht anders als reinzugehen. Das gemütliche, bayrische Restaurant, das einerseits urig und andererseits modern wirkt, lockt mit erschwinglichen Preisen für deftige Hausmannskost und einem sehr netten Personal. Das Restaurant und gleichzeitig die Vinothek „Schmölzer Wirt“ verbindet Tradition mit Moderne, weswegen wir dir dieses Lokal sehr empfehlen. Zu dem liegt es direkt an der Einfahrt zum Campingplatz und wird scheinbar auch von diesen betrieben.
Wenn wir besondere Orte besuchen wollen, bei denen man an Öffnungszeiten gebunden ist oder an denen es tagsüber sehr voll wird, stehen wir gerne etwas früher auf, um den Moment besser genießen zu können. Bei unserem ersten Ziel des Tages ist das auch von Vorteil:
Die Höllentalklamm
Bei diesem imposanten Naturschauspiel kann man die Kraft der Natur so richtig spüren. Denn das reißende Bergwasser des Hammerbachs hat hier bis zu 150m tiefe Schluchten geschaffen, durch die heute Wanderwege führen. Jahr für Jahr werden hier die Holzstege und Brücken an den Felsen und dem Boden befestigt und zum Ende der Saison teilweise wieder abmontiert, da die tiefe Schlucht im Winter nicht betretbar ist. Je nach Wetterlage kommt es sogar vor, dass ein großer Teil der Klamm mit Schnee gefüllt ist. Diese Arbeit muss natürlich entlohnt werden, weswegen der Eintritt für die Höllentalklamm bei 5€ pro erwachsener Person liegt. Kinder bis 17 Jahren zahlen 2€. Und auch hier lohnt sich das frühe Aufstehen wieder, denn die Klamm stellt einen Touristenmagneten dar und ist meistens gut besucht. Selbst bei schlechtem Wetter trifft man hier auf andere Abenteuerlustige, die das Naturspektakel selbst erleben wollen. Übrigens können wir dir einen Ausflug in die Klamm besonders bei Regen empfehlen, denn zum einen wirst du darin, aufgrund der Wasserfälle, ohnehin nass. Zum anderen hat der Blick in die Felsspalten und auf das atemberaubende Panorama um einen herum eine besondere Ausstrahlung, wenn das Wetter und somit die Stimmung etwas düsterer ist.
Vom kostenplfichten Wanderparkplatz, der 3€ pro Tag kostet bis zum Eingang der Klamm ist eine kleine Wanderung von bis zu 1,5 Stunden notwendig. Oben angekommen geht es dann 700 m durch die imposanten Schluchten, durch kleine Höhlen und über das reißende Wasser. Der abenteuerliche Weg ist ebenfalls Teil einer sehr anspruchsvollen Route auf den Gipfel der Zugspitze. Wir sind ihm allerdings am Ende der Klamm nur noch für einige hundert Meter weiter gefolgt und sind dann durch die Klamm wieder zurückgekehrt.
Mit Geocaching auf Entdeckungstour
Nach diesem abenteuerlichen Start in den Tag, der bereits gut Zeit gekostet hat, geht es nun auf Erkundungstour durch die Stadt von Garmisch. Wir ließen uns bei unserem Besuch anhand der versteckten Geocaches treiben und entdeckten dadurch so manche besonderen Ecken. Kreuz und quer ging es für uns durch die Stadt, wobei wir allerhand entdecken könnten. So machten wir beispielsweise für einen Cache, der unser Interesse geweckt hat, einen äußerst anstrengenden Abstecher zum Kramer, einem Berg, den wir einige Meter bestiegen und dank des Caches eine unglaubliche Aussicht auf das Zugspitzpanorma genießen konnten. Ein anderer wirklich toll gemachter Cache lockte uns hinter einen großen Schaufensterkasten in der Nähe des Bahnhofes und überraschte uns mit tollen Soundeffekten. Unsere Lieblingscaches findest du auf der Karte des Geocamping Guides.
Restaurant-Tipp für Exoten: Rambutan
Unser zweiter Restaurant Tipp passt nicht so ganz in die Vorstellung von Bayern und insbesondere der Alpen, aber Stereotypen braucht kein Mensch. Deswegen entschieden wir uns für einen Abstecher nach Asien und landeten bei einem von außen unscheinbaren Thailändischen Restaurant. Von Innen wurden wir jedoch fast an Dekoration und Kitsch erschlagen. Wirklich jede Ecke des Restaurant war mit einem Buddha, Pflanzen oder anderen Gegenständen besetzt. Trotzdem hat das Lokal einen gewissen Charme, den du am besten Mal selbst erleben solltest, denn auch unsere Gerichte haben hervorragend geschmeckt und die Preise waren absolut angemessen.
Und so endet auch schon der ereignisreiche erste Tag gemütlich auf dem Campingplatz mit Blick auf die Zugspitze und den Wolken, die die schroffen Felsen umgeben.
Wie wär’s mit Schwimmen im eiskalten Bergsee mit Blick auf die verschneite Zugspitze? Genau das steht heute auf dem Programm! Die Zugspitze und der Eibsee dürfen auf keiner Garmisch-Reise fehlen! Ob du unbedingt auf dem Gipfel der Zugspitze stehen musst oder im glasklaren See schwimmen musst, bleibt dir überlassen, aber die Wanderung durch „Little Canada“ solltest du dir nicht entgehen lassen.
Der Eibsee
Da wir unsere Kondition zum Zeitpunkt unseres Besuchs als nicht ausreichend einschätzten und uns zusätzlich zu wenig Zeit in Garmisch blieb, entschieden wir uns gegen einen Besteigungsversuch der Zugspitze. Allerdings steht das noch auf unserer Bucketlist und wird somit hoffentlich im Jahr 2021 durchgezogen. Eine Fahrt mit der Seilbahn bis zur Spitze kam für uns aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Zum einen, da wir das Gefühl nicht missen wollten, den Aufstieg selbst geschafft zu haben und zum andere, weil eine Fahrt pro Person bei schlappen 60€ liegt, die es uns nicht wert sind. Die Wanderung durch den Wald am Fuße der Zugspitze und das anschließende Badeerlebnis im Eibsee, derin einer einzigartigen Kulisse liegt, waren für uns ein ebenbürtiger Ersatz zum Gipfelaufstieg.
Um den Eibsee verläuft ein schöner, 7,5 km langer Rundweg. Es gibt aber auch viele weitere Wanderwege, die alle unterschiedlich aufgebaut sind und die sowohl um den See, als auch höher in Richtung der Zugspitze verlaufen. Wir haben uns mal wieder von den Geocaches leiten lassen und sind dabei kreuz und quer durch dieses einzigartige Gebiet gestapft. So ging es mal Kieswege hinauf, auf dünnen Trampelpfaden wieder runter und zum Schluss ohne Boden unter den Füßen durch das kühle Nass des Eibsees. Ein Cache, der heute leider, wie der Großteil des Rests der Runde, nicht mehr existiert, wartete nämlich auf einer kleinen Insel, die etwa 50 Meter vom Ufer entfernt liegt. So machten wir uns blank bis auf die Unterwäsche und stürzten ins Wasser und erlebten das wohl größte Abenteuer des Tages. Der Eibsee ist schon ein besonderes Fleckchen in Deutschland, das uns total umgehauen hat! Mal verläuft der Weg direkt am türkis blauen und glasklaren Wasser vorbei und einige Minuten später steht man wieder im dichten Wald und der See liegt auf einmal unterhalb des Weges und am Ende steiler Klippen. So fühlt man sich im einen Moment wie an der Karibik und im nächsten Moment wieder in Kanada. Für uns daher eines der tollsten Reiseziele in Deutschland.
Bevor du diesen Ausflug beginnst, solltest du dir ein wenig Verpflegung einpacken, denn bis auf ein Hotel und ein kleines Café am Parkplatz gibt es unterwegs keine Einkaufsmöglichkeiten. Das Parken kostet dort übrigens 5€ pro Tag und falls du nicht zu Fuß auf Entdeckungstour gehen möchtest, kannst du dir bei einem Bootsverleih direkt am See Kanus, Tretboote oder SUP´s ausleihen.
Adrenalin Garantie bei der Highline 179
Wie bereits zu Beginn erwähnt, haben wir auf unserer Anreise noch einen Halt an der Highline179 in Reutte gemacht. Denn sie lag quasi direkt vor bzw. über uns auf der Autobahn nach Deutschland. Also falls du ebenfalls über Österreich an- oder abfährst, musst du für dieses Adrenalin-Highlight noch nicht mal einen Umweg fahren. Die Highline ist mit über 400 Metern die weltwelt längste Fußgängerhängebrücke im Tibetstyle. In 114 Meter höhe verbindet sie die Burgruine Ehrenberg und Fort Claudia und ist auf alle Fälle einen Besuch wert, wenn du in der Gegend bist. Wir haben dieses imposante Bauwerk nur per Zufall, nämlich durch einen Cache gefunden, der mitten auf der Brücke versteckt ist.
Der Eintritt pro Person liegt bei etwa 8€
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag einen kleinen Überblick und eine Menge Inspiration für deinen nächsten Trip nach Garmisch-Partenkirchen liefern konnten. Wir wünschen ein schöne Zeit und tolle Erlebnisse! Falls du Fragen oder Anregungen hast, freuen wir uns über eine Nachricht von dir!
Nadine & Rikkert